9 Tipps für gesunde Füße beim Wandern

Blasenfrei unterwegs: So schützt du deine Füße beim Laufen und Wandern

Ob an der Ferse oder an den Zehen: Blasen und Druckstellen sind unter Sportlern weit verbreitet und oft so unangenehm oder gar schmerzhaft, dass sie gerade auf mehrtägigen Wanderungen schnell zum Problem werden können. Wir vberraten dir, wie du lästigen Blasen den Kampf ansagst!

Wie enstehen Blasen an den Füßen?

Wusstest du, welche Schwerstarbeit deine beiden Füße jeden Tag leisten? 26 Knochen, 32 Gelenke, 31 Muskelgruppen und 107 Sehnen sind tagtäglich im Einsatz, um dich im Alltag oder beim Sport sicher von A nach B zu bringen. Auch beim Wandern sind die Kräfte, die insbesondere beim Bergauf- und Bergabgehen auf die Füße einwirken, enorm. Nicht ohne Grund hast du im Anschluss an eine längere Tour häufig mit schweren, heißen und lädierten Füßen zu kämpfen. Aber auch unterwegs leiden viele Wanderer unter Blasen und Druckstellen. 

Die menschliche Haut besteht aus 3 Schichten, die alle jeweils unterschiedliche Funktionen erfüllen und normalerweise eng miteinander verbunden sind:

  • Die Oberhaut (Epidermis) fungiert in erster Linie als Barriere zum Schutz vor äußeren Einflüssen wie mechanischen Belastungen oder Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig verhindert sie ein Eindringen von Keimen und Bakterien. Zu diesem Zweck besteht die Epidermis zu etwa 90 % aus einer Hornschicht, die sich von selbst regelmäßig erneuert.
  • Die mittlere Hautschicht, die Lederhaut (Corium/ Dermis), setzt sich aus einem relativ festen Bindegewebe und zahlreichen Talgdrüsen zusammen. Sie dient nicht nur der Befestigung zwischen Oberhaut und Unterhaut, sondern auch der Versorgung der Epidermis mit Nährstoffen.
  • Die Unterhaut (Subcutis) besteht aus lockerem Bindegewebe, wobei die integrierten Fettzellen sowohl als Energiespeicher als auch als Schutz vor einer Unterkühlung dienen.
Wird die Haut nun stark beansprucht (beispielsweise durch dauerhaften Druck oder mechanische Reibung) beginnen sich die kleinen Verzahnungen zwischen den einzelnen Hautschichten voneinander zu lösen, sodass sich kleine Hohlräume bilden, die sich nach und nach mit Gewebeflüssigkeit oder Blut füllen: Es entsteht eine Blase. Diese heilt in der Regel innerhalb weniger Tage wieder ab. Voraussetzung für einen schnellen Wundheilungsprozess ist jedoch, dass die betroffene Stelle nicht weiter gereizt wird. Und genau hier liegt oft das Problem. Schließlich werden die Füße beim Wandern weiterhin stark belastet, weswegen es meist wesentlich länger dauert, bis die Blase wieder vollständig verschwunden ist. Besser lässt du es daher gar nicht erst so weit kommen. 

Blasen an den Füßen? Das hilft effektiv gegen Blasen!

Was kann man vorbeugend gegen Blasen machen?

Blasen an den Füßen können durch verschiedene Maßnahmen effektiv vorgebeugt werden

Passende Schuhe tragen
Wähle Schuhe, die gut passen, weder zu eng noch zu weit sind. Achte darauf, dass deine Zehen genügend Platz haben und keine Druckstellen entstehen.

Einschuhen und Einlaufen
Trage neue Schuhe zunächst nur für kurze Zeit, um sie einzulaufen. Dadurch verhinderst du, dass die Schuhe an ungewohnten Stellen reiben. Wanderschuhe solltest du vor längeren Touren unbedingt einlaufen. Das kannst du zum Beispiel bei einem Bummel durch die Stadt tun. 

Richtige Socken wählen
Verwende gut sitzende, feuchtigkeitsableitende Socken, die Blasenbildung vorbeugen. Vermeide Baumwollsocken, da sie Feuchtigkeit speichern und die Reibung erhöhen können.

Socken doppelt tragen
Beim Sport oder langen Wanderungen können zwei Paar dünne Socken übereinander getragen werden, um die Reibung zu minimieren.

So vermeidest du Blasen an den Füßen

Fußpflege betreiben
Halte die Haut deiner Füße geschmeidig und gepflegt. Trockene oder rissige Haut kann anfälliger für Blasen sein. Regelmäßiges Eincremen hilft, die Haut geschmeidig zu halten.

Füße trocken halten
Achte darauf, dass deine Füße trocken bleiben, da feuchte Haut anfälliger für Blasen ist. Wechsle bei Bedarf die Socken, insbesondere nach schweißtreibenden Aktivitäten.

Anti-Blasen-Produkte verwenden

Es gibt spezielle Pflaster, Gels oder Puder, die Blasenbildung vorbeugen können. Trage sie auf Stellen auf, die besonders anfällig sind.

Auf Druckstellen achten
Wenn du spürst, dass bestimmte Stellen am Fuß stärker beansprucht werden, kannst du vorbeugend ein Blasenpflaster oder Tape auf diese Stellen aufbringen.

Schuhwerk wechseln
Trage nicht jeden Tag die gleichen Schuhe. Durch das Wechseln der Schuhe verteilst du die Belastung auf verschiedene Fußstellen.

Barfuß gehen als vorbeugende Maßnahme gegen Blasen

Barfußgehen macht nicht nur Spaß, sondern ist auch noch gesund. Verzichte deshalb im Alltag bewusst auf das Tragen von festen Schuhen und versuche so oft wie möglich barfuß zu laufen, am besten auf natürlichen Untergründen wie Gras, Sand oder Kies. Auf diese Weise

… kräftigst du die Fußmuskulatur
… stabilisierst du das Fußgelenk und reduzierst dadurch auch das Verletzungsrisiko
… verhinderst du ein Absenken des Fußgewölbes und beugst so Fußfehlstellungen (wie z.B. Spreiz- oder Senkfüßen) vor
… trainierst du nicht nur die Füße, sondern auch Bänder und Sehnen
… entwickelst du eine bessere Haltung und einen gesünderen Laufstil
… tust du etwas für deine Balance und Koordination.

Eine weitere Möglichkeit, um deine Füße fit und beweglich zu halten, beispielsweise während der Wintermonate, ist die so genannte Fußgymnastik. Die meisten Übungen sind auch für Anfänger leicht umzusetzen und lassen sich perfekt in den (Büro-) Alltag integrieren.

Blasen vermeiden durch Fußpflege

Blasen vorbeugen: Massage und Pflege so geht's

Insbesondere während der Wintermonate, wenn sie in Socken und geschlossenen Schuhen – und damit auch aus unserem direkten Blickfeld- verschwinden, vernachlässigen wir unsere Füße oft sträflich. Dabei ist eine regelmäßige Fußpflege gerade für Wanderer äußerst wichtig. Mit folgenden Pflegemaßnahmen kannst du deine Füße auf eine anstehende Wanderung vorbereiten und ihnen im Nachhinein die nötige Erholung verschaffen:

  • Um Bakterien keinerlei Nährboden zu bieten, solltest du die Zehennägel regelmäßig kürzen, entweder mit einer Nagelschere oder mit einer Feile. Achte jedoch darauf, die Nägel immer gerade und nicht zu kurz zu schneiden, da es sonst zu Nagelbettentzündungen oder eingewachsenen Nägeln kommen kann. Aus demselben Grund ist es ratsam, die Nägel nicht unmittelbar vor der geplanten Wanderung zu schneiden. 
  • Mithilfe einer Fußfeile oder einem Bimsstein kannst du überschüssige Hornhaut gezielt entfernen. Allerdings solltest du es hierbei nicht übertreiben, da sie die Füße auf natürliche Weise vor Bakterien, Viren und mechanischen Einflüssen schützt. 
  • Ein Fußbad mit Mineralsalzen und/oder eine Fußmassage nach dem Wandern wirkt entspannend und hilft deinen Füßen bei der Regeneration.
  • Trockene, rissige Füße bilden eine ideale Eintrittspforte für Bakterien jeder Art und fördern gleichzeitig die Schweißproduktion und Blasenbildung. Deshalb solltest du deine Füße sowohl (einige Tage) vor als auch nach dem Wandern gut eincremen, beispielsweise mit Hirschtalg oder einer speziellen Fußcreme.
  • Fußmassagen sorgen für eine gute Durchblutung und beugen nicht nur Blasenbildung vor, sondern schaffen Abhilfe bei schmerzenden Füßen und müden Beinen. 

Gewusst wie: Wanderschuhe richtig an- und ausziehen, um Blasen zu vermeiden

Je nach Beschaffenheit des Geländes solltest du deine Wanderschuhe fester oder eher lockerer schnüren: 

  • Beim Aufstieg empfiehlt es sich, die Schuhe nur im unteren Bereich festzuziehen und oben eher locker zu schnüren. Dadurch bleibt das Fußgelenk beweglicher, was dir wiederum beim Bergaufgehen zugutekommt.
  • Beim Abstieg sollten die Schuhe hingegen fester geschnürt werden. Vor allem im Bereich des Knöchels und in der Beuge sollte der Schuh gut fixiert werden, da der Fuß sonst permanent nach oben rutscht und das Fußgelenk unter Umständen umknicken kann. 
  • Darüber hinaus solltest du die Wanderschuhe bei kürzeren Verschnaufpausen besser anlassen. Gerade nach längeren Fußmärschen neigen die Füße dazu, beim Ausziehen der Schuhe anzuschwellen. Schlüpfst du dann kurze Zeit später wieder in die engen Schuhe sind Blasen und Druckstellen quasi vorprogrammiert.

Blasenpflaster schaffen Abhilfe bei Blasen an den Füßen

Was hilft bei Blasen an den Füßen?

Vorsorgen ist immer besser als heilen! Doch was hilft nun gegen Blasen, wenn die Vorsorge zu spät kommt oder die neuen Schuhe doch drücken? 

Blasenpflaster und Co.: Der perfekte Schutz für lädierte Füße 

Blasenpflaster funktionieren, indem sie eine schützende Schicht über die betroffene Hautstelle legen, die Druck und Reibung reduziert. Sie bestehen meist aus einem speziellen, hydrokolloiden Material, das auf der Haut haftet und eine feuchte Umgebung schafft, die die Heilung der Blase fördert. 

Diese feuchte Kammer beschleunigt den Heilungsprozess und schützt gleichzeitig vor äußeren Einflüssen wie Schmutz und Bakterien. Das Pflaster passt sich flexibel der Bewegung an und bleibt auch bei längerem Tragen gut haften, wodurch die empfindliche Stelle entlastet und weitere Reibung vermieden wird.

Blasenpflaster lösen sich meist von selbst, und zwar dann, wennd ie Blase bereits vollständig geheilt ist. Mit einem Blasenpflaster ist ein Fortführen der Wanderung möglich, ohne, dass du befürchten musst, dass sich die Blase verschlimmert. 

Teebaumöl: der nützliche Helfer aus dem Drogeriemarkt 

Das Auftragen von Wundsalben oder Cremes (wie z.B. Bepanthen) ist zur Behandlung von Blasen eher kontraproduktiv, zumindest solange die Haut noch intakt ist, weil sie die Haut nur unnötig aufweichen und Entzündungen Vorschub leisten. Linderung verspricht hingegen Teebaumöl. Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung kann das ätherische Öl die Heilung positiv beeinflussen. Verdünne das Öl hierfür mit warmem Wasser (Verhältnis 1:3) und halte es mit einem Tuch oder Wattepad für etwa 10-15 Minuten auf die betroffene Stelle. 

Das hilft bei Blasen an den Füßen

Die Gretchenfrage: Blasen aufstechen – ja oder nein?

Allgemein gilt: Das Aufstechen von Blasen birgt ein immenses Infektionsrisiko und sollte somit, wann immer möglich, vermieden werden. 

Trotz allem hast du bei sehr großen und schmerzhaften Blasen, häufig gar keine andere Wahl, als die Blase vorsichtig (!) zu öffnen, zumal diese in den meisten Fällen ohnehin geplatzt wäre. 

Gehe dabei wie folgt vor:

  • Nimm eine sterile Einmalnadel aus der Apotheke. Alternativ können eine Nähnadel oder die Spitze eines Taschenmessers oder einer Nagelschere zum Einsatz kommen. Allerdings sollten die verwendeten Gegenstände unbedingt vorher desinfiziert werden. 
  • Verwende zu diesem Zweck ausschließlich Desinfektionsmittel. Vom „Desinfizieren“ der Nadel mit einem Feuerzeug ist dringend abzuraten. 
  • Steche dann zwei kleine Löcher in die oberste Hautschicht, damit die angesammelte Flüssigkeit abfließen kann. Die Haut darf auf keinen Fall abgeschnitten werden, da sonst Keime und Bakterien leichtes Spiel haben.

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