Kinder und Klettern: ein ideales Gespann
Die Vorstellung, ihre Kinder eine mehrere Meter hohe Kletterwand oder gar einen Naturfelsen emporklettern zu lassen, löst bei vielen Eltern zunächst einmal Unbehagen aus. Immerhin gilt Klettern als Risikosportart mit einer hohen Unfall- und Verletzungsgefahr. Gleichzeitig scheint den Kindern das Klettern geradezu im Blut zu liegen und selbst die Kleinsten verspüren immer wieder den Drang, irgendwo hoch zu kraxeln, sie es die Rutsche auf dem Spielplatz, die Mauer oder der Baum im Garten. Beim kontrollierten Klettern in der Halle besteht die Möglichkeit, den Klettereifer der Kids frühzeitig in geordnete Bahnen zu lenken. Das Klettern stärkt dabei nicht nur den Familienzusammenhalt, sondern hat noch weitere positive Auswirkungen:
- Beim Klettern können Kinder ihren Bewegungsdrang optimal ausleben. Die meisten Kletterbewegungen entsprechen den kindlichen Bewegungsmustern, weswegen die verschiedenen Kletter-Moves in der Regel intuitiv und ohne größere Schwierigkeiten ausgeführt werden können.
- Die eigenen Grenzen wahrnehmen und überwinden – nirgendwo geht das so gut wie an der Kletterwand. Klettern führt nicht nur zu einer besseren Selbstwahrnehmung, sondern stärkt ebenfalls das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
- Beim Erklettern verschiedener Routen lernen die Kinder, länger an einer Sache dran zu bleiben und Probleme auf kreative Weise zu lösen - und steigern so spielerisch ihre Frustrationstoleranz.
- Wie kaum eine andere Sportart schult das Klettern die körpereigene Balance, die Koordination und die räumliche Orientierungsfähigkeit.
- Klettern ist eine der effektivsten Formen des Krafttrainings. Schließlich werden hier sämtliche Muskeln und Muskelgruppen beansprucht – und das ganz spielerisch, ohne Leistungsdruck.
Das klassische Sportklettern mit Seil ist vor allem für Familien ohne fundierte Klettererfahrungen relativ anspruchsvoll, da die Kinder permanent gesichert werden müssen. Das Bouldern, also das Klettern in Absprunghöhe, bietet daher eine unkomplizierte Alternative zum Seilklettern. Nicht ohne Grund findet man in vielen Boulderhallen inzwischen separate Kinderbereiche, in denen bereits Kleinkinder, zusammen mit einer erwachsenen Begleitperson, erste Erfahrungen im Bouldern sammeln können.